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Code-Effizienz im Blick: Automatisierungspotenziale erkennen und berechnen

Von Nikolas Meyer am 10.01.2024

Die wohl kostbarste Variable im Leben eines Softwareentwicklers ist Zeit. Ich werde dir in diesem Beitrag zeigen du mit Automatisierung Zeit für die wirklich wichtigen Dinge findest.

Automatisierung Blog Beitrag

Die wohl kostbarste Variable im Leben eines Softwareentwicklers ist Zeit. Ich werde dir in diesem Beitrag zeigen, wie Du potenzielle Zeitfresser in Deinem Alltag identifizieren kannst und wie Du Dir dank Automatisierung Zeit für die wirklich wichtigen Probleme & Aufgaben freischaufelst.

Wo bleibt meine Zeit?

Zunächst einmal müssen wir herausfinden, wo deine Zeit bleibt. Nimm dir dazu einen Moment  und versuche Aufgaben zu finden, die du regelmäßig machst. Vielleicht schaust du jeden Tag in die Logs deines Servers nach Auffälligkeiten oder prüfst, ob alle Crons ausgeführt worden sind. Du wirst in deinem Arbeitsalltag als Entwickler mit Sicherheit mehrere Tätigkeiten finden, die immer wieder anfallen.

Vielleicht wirst du jetzt denken: “Aber die Aufgabe dauert doch nur 5 Minuten pro Tag”.

Lass uns dazu einmal einen kurzen Realitätscheck machen: Bevor du dich dieser Aufgabe widmest, musst du erstmal die Entscheidung treffen, diese Aufgabe jetzt anzugehen. Vom Übergang von deiner vorherigen Tätigkeit zu der neuen Aufgabe vergeht also ein bisschen Zeit. Schließlich musst du die Aufgabe dann noch ausführen. Realistisch würde ich bei einer “5 Minuten Aufgabe” von nochmals jeweils fünf Minuten Vor- und Nachbereitung ausgehen.

Wenn du von dieser Art von Aufgaben ein paar machst, zwischendurch noch ein paar Mails checkst, auf Slack antwortest, dir die aktuellen Tickets ansiehst, um anschließend dem Projektmanager bei ein paar Fragen auszuhelfen, ist dein Tag schon fast komplett voll.

Und wann machst du deinen eigentlichen Job?

Sicherlich ist das eine überspitzte Darstellung eines Tages, aber wir wollen uns heute primär mit den technischen, wiederkehrenden “5 Minuten” Aufgaben beschäftigen. Hast du dir schon einmal ausgerechnet, wie viel Zeit dich so eine Aufgabe im Jahr kostet?

Gehen wir von meinen angesetzten 15 Minuten aus, sind das (Urlaub, Krankheit und Feiertage nicht berücksichtigt) 65 Stunden. 65 Stunden?! Das sind mehr als 8 ganze Arbeitstage!

Als ich das das erste Mal für mich berechnet habe, war ich entsetzt. 

Aufwände berechnen

Auf meiner Webseite stelle ich dir einen Rechner zur Verfügung, der dir genau diese Berechnung abnimmt. Gib einfach unten ein, wie lange die Aufgabe dauert und wie oft du sie ausführst. Der Aufwand pro Woche / Monat / Jahr wird dir direkt angezeigt.

Aufwand berechnen

Wie lange brauchst du für die Aufgabe?
Wie oft machst du die Aufgabe?
Dein Gesamtaufwand beträgt
21 Stunden und 43 Minuten

Unser Ziel ist es, Platz in deinem Arbeitsalltag zu schaffen. Der erste Schritt ist es zu verstehen, dass viele kleine Aufgaben dir das Genick brechen können, weil sie in Summe unheimlich viel Zeit verschlingen.

Dein Ziel sollte es also sein, so viele solcher Aufgaben wie möglich nicht mehr selbst zu erledigen. Und damit meine ich nicht, dass du sie an den Azubi oder Praktikanten outsource sollst. Wir sind immerhin Entwickler und erschaffen neue Lösungen - das ist unsere Aufgabe. Lass uns doch einfach Programme schreiben, die diese kleinen Aufgaben für uns lösen.

Vielleicht erklärst du mich jetzt auch für verrückt. Wir haben festgestellt, dass dein Schreibtisch jetzt schon immer voller wird, weil so viele Themen liegen bleiben und jetzt komme ich und packe noch ein Projekt für die Automatisierung oben drauf. Wie soll das denn funktionieren?

Dazu müssen wir ein wenig rechnen und bleiben bei dem Beispiel mit 5 Minuten. Nehmen wir eine Aufgabe, die du jeden Arbeitstag ausführst (5x pro Woche). Die Vorbereitungen bleiben erstmal unberücksichtigt.

Für den Anfang suchst du dir dazu eine Aufgabe, die sich recht einfach automatisieren lässt. Lass uns für unser Beispiel einfach mal annehmen, dass du einen Aufwand von 1,5 Stunden benötigst, um deine Aufgabe vollständig zu automatisieren.

Automatisierung ist eine Investition in deine Zeit

Wir haben also folgende Ausgangslage:

Aufwand pro Arbeitstag: 5 Minuten

Aufwand für die Automatisierung 1,5 Stunden bzw. 90 Minuten.

Jetzt musst du einmal zusätzliche Zeit investieren, um die Spirale loszutreten. Sobald du einmal begonnen hast, kommt die benötigte Zeit von alleine. Wir betrachten das ganze einmal auf der Ebene von Monaten:

Im ersten Monat musst du 90 Minuten zusätzlich aufwenden, um die Automatisierung umzusetzen. Weil wir die Rechnung einfacher gestalten wollen, gehen wir davon aus, dass du einen Monat benötigst, um diese 90 Minuten aufzutreiben.

Im zweiten Monat hast du “zusätzliche Zeit”, weil deine 5 Minuten Aufgabe sich von alleine erledigt. Das ist in Summe durchschnittlich etwa 1 Stunde und 48 Minuten, die du für diesen Monat gewonnen hast. Rein rechnerisch nimmst du diese 108 Minuten jetzt, um deine Investition von 90 Minuten aus dem ersten Monat auszugleichen. Es ist immerhin etwas anderes liegen geblieben, damit du diese Zeit aufwenden konntest.

Der dritte Monat ist der, der anfängt Spaß zu machen. Deine Anfangsinvestition ist “abbezahlt” und du hast 108 Minuten frei. 108 Minuten, die dir gehören! 

Du könntest dir jetzt natürlich diese 108 Minuten nehmen und sie auf den Kopf hauen. Ich würde dir aber empfehlen, sie zu “sparen”. Stell es dir wie ein Konto vor, auf das du Zeit einzahlst. Wartest du noch einen weiteren Monat, sind es 216 Minuten bzw. rund 3,5 Stunden. 

Was machen wir mit 3,5 Stunden? Wir nutzen die gesparte Zeit, um eine weitere Aufgabe zu automatisieren. Stell dir einfach mal vor, du findest jetzt eine Aufgabe, die dich jeden Arbeitstag 15 Minuten kostet. Wenn du nur deine “gesparte” Zeit aufwendest, um die Automatisierung umzusetzen, hast du auch keine zusätzliche Investition.

Deine Automatisierung ist also jetzt schon kostenlos!

Und weißt du, wie groß dein monatlicher Gewinn bei 15 Minuten täglich ist? 325 Minuten bzw. 5 Stunden und 25 Minuten! Im Monat danach sparst du also die ursprünglichen 108 Minuten plus die 325 Minuten, also 433 Minuten bzw. 7 Stunden und 13 Minuten.

Ich bin mir sicher, dass du weißt, wie es jetzt weitergeht, oder? Du hast 7 Stunden pro Monat, die du auf dein Zeitkonto einzahlen kannst oder in weitere Optimierungen investierst.

Nochmal zusammengefasst: Du hast mit einer einmaligen Investition von 1,5 Stunden fast einen ganzen zusätzlichen Arbeitstag pro Monat geschaffen! Wenn du so weiter machst, kannst du dir viel Zeit für die wirklich wichtigen Probleme freischaufeln..

Fazit

Dein Ziel als Entwickler sollte es immer sein, dich mit den “richtigen” Problemen auseinanderzusetzen. Sobald du dieselbe Aufgabe mehr als einmal machst, rechne dir aus, ob und ab wann sich eine Automatisierung lohnt. Auch wenn es auf den ersten Blick  aufwändig wirkt, wird es in vielen Fällen mehr Zeit für dich schaffen.

Wenn du langfristig erfolgreich sein willst, musst du mit deiner Zeit “haushalten” und hin und wieder auch investieren. “Gesparte” Zeit kannst du dann z. B. aufwenden, um dich persönlich weiterzuentwickeln oder auch mal neue Wege auszuprobieren.

Zeit ist das wertvollste Gut, das du als Entwickler hast. Gehe mit Bedacht damit um!

Aufwand berechnen

Wie lange brauchst du für die Aufgabe?
Wie oft machst du die Aufgabe?
Dein Gesamtaufwand beträgt
21 Stunden und 43 Minuten

Automatisierung berechnen

Wie lange brauchst du, um die Automatisierung umzusetzen?
Deine Automatisierung rentiert sich nach2.4
Du hast nach der Automatisierung21 Stunden pro Jahrzusätzlich Zeit

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